Syndrom des explodierenden Kopfes - Exploding Head Syndrome


Im Jahre 1876 beschrieb Silas Weir Mitchell im Journal Virginia Medical Monthly erstmals das Syndrom des explodierenden Kopfes (EHS). Dieser Begriff wurde jedoch erst 1920 von Robert Armstrong-Jones eingeführt Die erste detaillierte Beschreibung dieses Symptoms erfolgte 1989 durch John M. S. Pearce.

Symptome von EHS sind:

1. Explosion im Kopf: lauter Knall, Detonation, Donnerschlag, lauter Gong, lautes Heulen, extrem laute „Windgeräusche“. Explosion im Kopf ist in der Regel schmerzlos.

2. Tachykardie: Durch EHS stellt sich auch ein Herzrasen ein.

3. Atemnot

4. Kalter Schweiß.

5. Hitzewallungen

6. Panik und Angstzustände: Betroffene fürchten sich vor unverhofft auftretenden Geräuschen. Viele Patienten sind zu der Überzeugung gelangt, dass sie ernsthaft erkrankt sind.

Das Exploding Head Syndrome (EHS) ist ein Zustand, bei dem eine Person beim Einschlafen oder Aufwachen laute Geräusche hört. Üblicherweise sind die EHS – Attacken schmerzlos, lösen jedoch bei den Betroffenen unter anderem Ängste, Panik und Herzrasen aus. EHS - Attacken können täglich aber auch nur einmal im Leben eines Patienten auftreten. Bei häufig auftretenden EHS – Attacken stellen sich bei den Betroffenen ebenfalls Schlafstörungen ein, die in der Folge unterschiedliche Krankheitsbilder auslösen können. EHS wurde im International Classification of Sleep Disorders von 2005 als Parasomnie klassifiziert und ist eine außergewöhnliche Art einer akustischen Halluzination. Weder die Ursache noch der Mechanismus des Exploding Head Syndroms sind bekannt. Als mögliche Auslöser diskutiert man dennoch bestimmte Fehlfunktionen der Hörnerven oder eine schnelle Entwöhnung von Benzodiazepinen oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern. Individuelle Verhaltensweisen, die psychische Verfassung des Einzelnen sowie ein ohnehin gestörter Schlaf begünstigten zudem das Auftreten des EHS. Zusätzlich diskutiert man zurzeit eine Fehlfunktion im Hirnstamm. Eigene EEG - Untersuchungen weisen auf eine Störung des Hirnwellenprofils bei EHS Betroffenen hin.

Therapiemöglichkeiten

1. Konsultation unterschiedlicher Fachärzte:

                          • HNO Arzt

                          • Neurologe/in

                          • Schlafmediziners


Hierbei muss abgeklärt werden, ob eine Erkrankung für das EHS verantwortlich gemacht werden kann.

2. Medikamentöse Behandlung: Eine mögliche medikamentöse Behandlung sollte mit den entsprechenden Fachärzten besprochen werden.

3. Entspannungsverfahren: Yoga und Meditation

4. Ausgewogene Ernährung: Ausreichende Versorgung des Körpers mit Mineralien, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Unter dem Sammelbegriff "sekundäre Pflanzenstoffe" (SPS) versteht man eine Gruppe von chemisch sehr unterschiedlichen Substanzen, denen gemeinsam ist, dass sie ausschließlich von Pflanzen gebildet werden. Sekundäre Pflanzenstoffe sind Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Sie sind in Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Vollkornprodukten enthalten und geben den pflanzlichen Lebensmitteln ihre Farbe. Zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe gehören: Flavonoide, Phenolsäuren, Carotinoide, Phytoöstrogene, Glucosinolate, Sulfide, Monoterpene, Saponine und Phytosterole.

5. Hirnwellentraining

Beim EEG-Biofeedback, dem Neurofeedback wird die elektrische Aktivität des Gehirns in Form von Frequenz, Amplitude oder Dauer der Aktivität an bestimmten Orten des Gehirns gemessen und computergestützt zurückgemeldet. Mittels einer gezielten Rückmeldung (auditiv oder visuell) wird ein Lernprozess und damit eine zunehmende Kontrolle der physiologischen Prozesse ermöglicht (= Prinzip des operanten Lernens). NF beeinflusst nicht ein bestimmtes neuromodulatorisches System (wie z.B. das Dopamin – System) sondern es initiiert über die Veränderung der unspezifischen Erregung mittels eines Lernprozesses die Fähigkeit des Gehirns in Richtung der Wiederherstellung eines Gleichgewichts (Homöostase). Veränderungen des Funktionszustandes des neuromodulatorischen Systems im Gehirn erfolgen bei Medikamenten durch funktionelle Anpassung. Beim EEG-Biofeedback (Neurofeedback) wird das Gehirn auf einer funktionellen Ebene angesprochen, wobei es letztlich aber über Lernprozesse zur Strukturänderung kommt („dendritic sprouting“). Das Gehirn reagiert auf eine operante Konditionierung der Hirnwellen, was neue Verhaltensformen ermöglicht.


In unserer Praxis setzen wir ein von uns entwickeltes Hirnwellentraining bereits mit Erfolg bei EHS Patienten ein.